Meine erste freie Software

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Dies ist die originale deutsche Version dieses Textes. Er ist auch als englische Übersetzung verfügbar.

22. Dezember 2011

Für Alles gibt es ein erstes Mal. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich das erste Mal einen Programmcode kompiliert habe. Das waren damals Turbo-Pascal-Schnipsel und ich erarbeitete mir im Selbststudium genug davon, um eigene kleine Spiele unter DOS erstellen zu können.

Paradoxerweise programmiere ich trotz Informatikstudium heute eher weniger als damals. Meine Webseite ist im Prinzip mein einziges Bastelprojekt, in dem ich mich austobe wenn ich etwas Erholung vom Universitätsstoff brauche. Ganz ungestört für mich selbst zu entwickeln hat auf jeden Fall seinen Reiz, umso mehr wenn die Besucher meiner Webseite dadurch auch noch tolle neue Features gewinnen.

Erst vor ein paar Stunden hat es für mich noch ein anderes erstes Mal gegeben: Ich habe gerade das erste Mal Quellcode von mir frei lizensiert und veröffentlicht.

Wenn man meine bisherige Programmiererfahrung und meine gut dokumentierte Einstellung zu freien Inhalten im Hinterkopf hat, muss man mich in dieser Sache wohl als so etwas wie einen Spätentwickler bezeichnen. Tatsächlich hat es sich vorher einfach nie ergeben. Außer ein paar Skripten für den Eigenbedarf ist mein einziges Projekt wie schon gesagt meine Webseite, und der Code ist leider insgesamt in keiner Verfassung, dass ich ihn herausgeben und dazu stehen würde.

Die letzten Tage habe ich jedoch basierend auf jQuery eine nette kleine Sache gebastelt, die sich (nachdem ich mich etwas eingelesen hatte) auch ganz gut als jQuery-Plugin abstrahieren ließ. Es trägt jetzt den Namen ReaderBar:

ReaderBar is a jQuery plugin that aims to augment long HTML documents with a few navigational tools. It includes a button to go to the start of the document, arrows for jumping between headers/sections and bookmarking functionality. Along the left side of the document, it shows a “places bar” with quick access to headers and user bookmarks.

Man kann es in der HTML-Ansicht meiner Texte in Aktion sehen, dazu einfach auf einen der Thumbnails klicken (oder einen der HTML-Links). Über Feedback zur Benutzbarkeit würde ich mich, wie immer, sehr freuen.

Das Ganze ist auf GitHub inzwischen auf meiner Webseite verfügbar. Wer mag, kann sich den Code direkt von dort kopieren oder einfach nur die Entwicklung mitverfolgen. Der gesamte Quellcode steht unter der MIT-Lizenz. JavaScript ist natürlich eine extrem vielseitige und dynamische Sprache. Ich habe nicht viel Erfahrung mit den Konventionen in der jQuery-Community, deshalb ist mein nächstes Vorhaben, mir von dort Feedback zu holen und den Code strukturell so zu gestalten, dass andere Leute in dem Bereich ihn vernünftig lesen können.

Mittelfristig soll es natürlich nicht bei diesem Projekt bleiben. Ich werde mir Gedanken machen müssen, wie ich meine Inhalte auf GitHub sinnvoll mit meiner Webseite verbinde. Vielleicht ist hier mal eine neue Kategorie „Software“ möglich. Aber wie soll die wohl aussehen?

Wisst ihr noch, was eure erste freie Software war? Oder habt ihr eher an bestehenden Projekten mitgearbeitet? Wen von euch findet man denn noch so alles bei GitHub? Ich bin dort jfietkau, vielleicht sieht man sich ja mal.