Mehrsprachigkeit und Lecture2Go

Sie lesen einen älteren Blogeintrag. Bitte beachten Sie, dass die hierin enthaltenen Informationen technologisch veraltet sein können. Dieser Text spiegelt nicht unbedingt meine aktuellen Meinungen oder Fähigkeiten wider.

Dies ist die originale deutsche Version dieses Textes. Er ist auch als englische Übersetzung verfügbar.

29. Juni 2010

Schon seit einigen Semestern bietet die Uni Hamburg einen Service namens Lecture2Go an. Die dort Zuständigen haben Equipment und Know-How zur gelungenen Aufzeichnung von Vorlesungen und anderen Vorträgen. Dort findet man zum Beispiel auch die Vorlesungen zum Modul Softwareentwicklung 2.

Vor etwa einem Semester hatte ich mitbekommen, dass ein Kommilitone ein solches Lecture2Go-Aufnahmeset für einen Vortrag im KunterBuntenSeminar organisiert hatte. Das fand ich sofort spannend, weil ich viel davon halte, Wissen möglichst allen Menschen zugänglich zu machen, die Interesse daran haben. Eine Aufzeichnung wie die mit Lecture2Go erlaubt es, die Grenzen der persönlichen Anwesenheit zu sprengen und einen Vortrag zu einem späteren Zeitpunkt und/oder an einem anderen Ort der Welt mit zu erleben.

Für meinen Vortrag am letzten Dienstag zum Thema „Mehrsprachigkeit in der Lehre an der Universität Hamburg“ habe ich es dann mal in Angriff genommen: Ich habe alles Nötige organisiert und durchgeführt, um diesen aufzuzeichnen und auf Lecture2Go weltöffentlich zugänglich zu machen. Vielleicht interessiert euch, wie ich dabei vorgegangen bin.

Organisatorisches in der Lehrveranstaltung

Zunächst mal muss der Veranstalter natürlich einverstanden sein, in diesem Fall war ich das nicht selbst, sondern Dr. Bernd Meyer aus der Linguistik. Unterschreiben musste dieser letztlich allerdings nichts, das musste nur ich als Vortragender.

Weiterhin sollte das Publikum über Lecture2Go und die Aufnahme im Vorfeld informiert werden. Da das Publikum normalerweise nicht mitgefilmt wird, gibt es keine Zustimmungspflicht. Höflicherweise sollte man allerdings darauf hinweisen, dass Gespräche und Geräusche im Raum in der Aufnahme leise zu hören sein können.

Interaktion mit dem Lecture2Go-Team

Das Lecture2Go-Projekt gehört zum Medienkompetenzzentrum des RRZ. Dort, in der Schlüterstraße, findet man diese Leute dann auch. Das sind drei sehr engagierte junge Mitarbeiter, die Freude an ihrem Projekt haben und normalerweise sehr entgegenkommend sind.

Dort kann man sich die Aufnahmehardware ausleihen. Außerdem unterschreibt man, dass man ihnen das Recht einräumt, die Aufzeichnung im Web zu veröffentlichen (nicht-exklusiv). An Verpflichtungen hat man eigentlich nur, sicherzustellen, dass durch den Vortrag (also insbesondere die Folien) keine Rechte Dritter verletzt werden, dass man also z.B. keine Bilder geklaut hat. Aber das stellt man ja sowieso sicher, von daher kostet auch das keine große Überwindung.

Aufnahme

Technisch funktioniert das mit einer Videokamera samt Stativ, einem Funkmikro, einem VGA-Splitter der das Videosignal des Präsentationsrechners zum Mitschnitt bereitstellen kann, sowie einem Apple MacBook an das das alles angeschlossen ist. Die Software zur Aufnahme und Nachbearbeitung ist jetzt schon recht idiotensicher, wird aber auch immer noch verfeinert. Für Informatikstudierende mit Sicherheit kein Problem. Trotzdem sollte man sie sich vorher ein mal zeigen lassen, das können die MCC-Leute machen oder man kennt jemanden (z.B. mich), der das vorher schon mal gemacht hat.

Für meinen Vortrag hat André sich netterweise bereit erklärt, die Kamera zu bedienen, da er das Verfahren schon aus Softwareentwicklung 1 kennt. Danke André!

Veröffentlichung

Nachdem man das fertige Video in einer Handvoll Formaten vorliegen hat, kann es auf die Lecture2Go-Webseite gestellt werden. Dieser Schritt ist leider derzeit noch der aufwändigste, jedenfalls einmalig. Accounts müssen vom Lecture2Go-Team erstellt und Lehrveranstaltungen zugewiesen werden. Nur Videos hochladen und Beschreibungstexte editieren kann man dann selbst. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Prozess noch stromlinienförmiger gestaltet werden kann, wenn das System weiter hochskaliert werden soll.

Fazit

Auf meine Frage, ob dieses Experiment (Aufzeichnung eines Seminarvortrags eines Studenten) aus ihrer Sicht sinnvoll und weiterzuempfehlen ist, war die Antwort des Lecture2Go-Teams ein enthusiastisches „Na klar!“. Auch ich hatte Spaß daran und werde bei zukünftigen Vorträgen bestimmt wieder darauf zurück kommen.

Meine erste Lecture2Go-Aufzeichnung

P.S. Wie Murphy es nun mal so will, ist Lecture2Go anscheinend down, während ich gerade diese Zeilen schreibe. Hoffen wir, dass möglichst bald alles wieder funktioniert.